Sally und Alice

Bei Golden Retrievern trennt sich die Spreu vom Weizen.
Es gibt Hundeliebhaber, die haben Goldies und andere Schlammspringer. Und es gibt Gassigeher, wo der Hund einen weiten Bogen
selbst um einen taubedeckten Grashalm macht. Das sind die vom Leben stark Benachteiligten. Was denen so entgeht, seht ihr im Folgenden.
> unser gemeinsames Tagebuch <


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Montag, 28. Dezember 2009

Rangierarbeiten


- noch gut zwei Meter ! -

Der Gassigang am 28.12.2009
Da war unser Chefchen doch so wahnsinnig vorsichtig. Auf das speziell zu Weihnachten mit Duftstoffen, Weichmachern und Knuddellotionen behandelte Fell wurde bei allen Spaziergängen sorgsam geachtet. Aber mal ehrlich: ein echter Goldie kann doch so einem Quatsch wirklich nicht viel abgewinnen.
Es wurden sogar die Wege für den Spaziergang speziell ausgesucht. Möglichst nur befestigte oder asphaltierte Wege, keine bekannten Tümpel oder sonstige Freudenspender in der Nähe. Da reichten ein paar Streicheleinheiten mit Bürste und Kamm, um uns wieder in Topform zu bekommen.
Hah, gestern lag er aber einmal so richtig daneben. Ein neuer, unbekannter Weg wurde ausprobiert. Das sah aus unserer Sicht anfangs ja auch alles ziemlich langweilig aus. Geteerter Feldweg. Leicht durch landwirtschaftliche Fahrzeuge verschmutzt. Nix Besonderes also.
So liefen wir - wie üblich - einige Meter voraus, um die Lage zu peilen. Puh, war das langweilig.Öde. Nix los uff de Gass.
Doch halt, was war das? Da gab es doch in geringer Entfernung einen offenbar frisch ausgehobenen Graben. Nichts wie hin und hinein. Wieder Pech gehabt. Obwohl frisch ausgebaggert war kein nennenswerter Schlamm vorhanden. Ein paar Schneereste. Und die waren auch noch gefroren; schade. Also weiter mit der den Lauferei auf der hygienisch einwandfreien Straße.
Nach einer halben Ewigkeit kam Abwechslung in die Landschaft. Unseren Vorsprung auf Chefchen hatten wir inzwischen auf gut 150 Meter ausgebaut. Der Graben mündete in einen ältlichen Bachlauf. Und der war dann doch ergiebig. Da lief das Oberflächenwasser der noch gefrorenen Felder und Wiesen hinein. Das durften wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Ein erfrischendes Bad bei 2 Grad Celsius ist genau das, was uns der Tierpschüo...... was uns der Tierpsüch....... was uns der Seelenklempner verordnen würde, wenn er denn gefragt worden wäre. Isser aber nicht, deshalb kam der Badebefehl auch von Sally.

Halt, da ruft doch wer! Wir konnten aber kein Wort verstehen und zackerten erst einmal weiter in der braunen Masse umher. Wenn es wichtig war, würde er es sicher noch einmal wiederholen.
Das tat er dann auch. Aber für Rettungsversuche war es leider ein bißchen zu spät.
 
Also das muß der Neid ihm ja lassen, wenn er sieht, daß die Situation ausweglos ist, dann feuert er uns auch noch richtig an. Er brummelte etwas von "Kamera nicht dabei" oder so ähnlich. Das waren aber seine Probleme. Wir hatten unseren Spaß und er nur ein Handy.
Meist haben solche Freuden aber auch Nebenwirkungen. Wieder zu Hause angekommen, durften wir schon wieder duschen. Danach waren wir beide wieder sauber, flauschig und knuffig, wie die Chefin behauptete.

Na ja, morgen soll es ja wieder Regen geben. :-)

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